Bildungsinstitutionen sollen jungen Menschen sowohl Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen, als auch Einstellungen, Werte und Normen vermitteln. Gleichzeitig werden im Bildungssystem die Leistungen der Schülerinnen und Schüler bewertet. Diese Beurteilungen werden in Form von Noten, Zeugnissen und Abschlüssen festgehalten. Von ihnen können die Zugangsmöglichkeiten zu bestimmten Bildungsgängen wie z. B. der Übergang in das Gymnasium oder die Aufnahme eines Studiums abhängen und sie haben in weiten Teilen der Arbeitswelt eine große Bedeutung für die berufliche Platzierung. Schulen und Ausbildungsinstitutionen tragen somit dazu bei, die Chancen der Individuen im späteren Lebenslauf zu strukturieren.
In modernen Informations- und Dienstleistungsökonomien endet das Lernen allerdings nicht mit dem Verlassen des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems. Die Menschen sind vielmehr gezwungen, sich während ihres ganzen Lebens kontinuierlich neues Wissen und neue Kompetenzen anzueignen. Der technologische und organisatorische Wandel in der Wirtschaft ersetzt nicht nur zunehmend die Arbeitskräfte in den Routinetätigkeiten, er hat auch zu einem raschen Anstieg von Dienstleistungstätigkeiten und hochqualifizierten Positionen geführt, die heute komplexe soziale, kommunikative und an Problemlösung orientierte Kompetenzen erfordern. Dieses Upgrading der Berufsstruktur steigert die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften und erhöht den Wert von Bildung und Ausbildung am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft.