Im Rahmen dieser Teilstudie des Nationalen Bildungspanels (NEPS) werden Bildungs- und Erwerbsverläufe sowie die Kompetenzentwicklung im Lebensverlauf von Erwachsenen (Geburtsjahrgänge 1944–1986 bzw. bis zum Alter von 75 Jahren) erhoben.
Um Bildung im Erwachsenenalter untersuchen zu können, wird die ganze Bandbreite von Bildungsaktivitäten und Lernprozessen (formale, non-formale und informelle Bildung), Entscheidungen, die zu ihrer Beteiligung führen und der bisherige Lebensverlauf der Befragten (insbesondere die Bildungs- und Erwerbsgeschichte, Partnerschaften sowie Kinder) detailliert erfasst. Ebenso wie das Wissen über Erwachsenenbildung in Deutschland ist auch das Wissen über Kompetenzausstattung und -veränderung nach der Schullaufbahn nicht erschöpft. Deshalb werden im Rahmen dieser Teilstudie Problemlösefähigkeiten, Lese-, Mathematik-, naturwissenschaftliche und ICT-Kompetenzen sowie nicht-kognitive Fähigkeiten (wie Persönlichkeit, Motivation und soziale Kompetenzen) erhoben.
Anhand der erhobenen Daten können zum Beispiel folgende Fragestellungen untersucht werden:
- Welche Bildungs- und Erwerbsverläufe gibt es in Deutschland?
- Aus welchen Gründen nehmen Personen an formalen, non-formalen oder informellen Lernaktivitäten nach der Erstausbildung teil?
- Wie unterscheiden und entwickeln sich die Kompetenzen verschiedener Personengruppen und welche Rolle spielt dabei die Erwerbssituation?
- Wie wirken spezifische Bildungskontexte im Erwachsenenalter (v.a. Erwerbssituation und Familienkonstellation) auf Bildungsentscheidungen und Weiterbildungsbeteiligung?
- Welche Erträge (z.B. Löhne, Erwerbskarrieren, Wohlbefinden oder soziales Engagement) bringen formale Qualifikationen, Weiterbildung, Kompetenzen und Erwerbserfahrung?
- Über welche Kompetenzen und Ressourcen verfügen Migrantinnen und Migranten und in welchem Maß beteiligen sie sich an Weiterbildung?
- Welche Gelegenheiten und Hindernisse treten bei Lernprozessen und Bildung im höheren Erwachsenenalter auf?
- Welche Auswirkungen hat der technologische Wandel und die Digitalisierung auf Bildungs- und Erwerbsverläufe?
Die Startkohorte Erwachsene (SC6) startete bereits im Jahr 2007, also vor der Gründung des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Welle 1 (2007/08) wurde unter dem Namen „Arbeiten und Lernen im Wandel“ (ALWA) vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführt. Aufbauend auf ALWA wurde die erste Haupterhebung der Erwachsenenbefragung im Rahmen des Nationalen Bildungspanels im Jahr 2009/2010 (Welle 2) mit rund 13.500 Befragten durchgeführt. Darauf folgten Wiederholungsbefragungen im jährlichen Abstand. In der 4. Befragungswelle 2011/12 wurde die Stichprobe einmalig um rund 5.200 neue Befragte aufgefrischt. Inzwischen liegen Informationen von über zehn Jahren vor.